Auszug aus der 60-jährigen Chronik des Tambourkorps „Edelweiß“ Overath

Im Jahr  1953 gründeten Paul Stommel und Josef Schulte mit 12 Jugendlichen das Tambour-Korps "Edelweiß" Overath. 

Als erste Anschaffung wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Overath gebrauchte Instrumente für 100,00 DM angeschafft.
1954 trat der Verein im Overather Karneval das erste Mal öffentlich auf. Dank dieser Gage und der darauffolgenden
Haus-und Straßensammlung konnte bei der Feuerwehr die 100,00 DM gezahlt werden. Seit dieser Zeit ist der Verein schuldenfrei.

Nach anfänglicher Skepsis in der Overather Bevölkerung konnte man sich aber durch Kameradschaft,
Fleiß und korrektes Auftreten schnell Anerkennung in der Gemeinde verschaffen.
Nun wurde der Verein auch von der Gemeindeverwaltung unterstützt.

Am 07. März 1967 traf das Tambour-Korps ein schwerer Schlag. Der Gründer und Stabführer Paul Stommel verstarb im Alter von nur 59 Jahren.
Duch diesen Verlust rückte der Verein noch enger zusammen. Man hatte sich fest vorgenommen, das bisher Geschaffene zu erhalten und noch weiter auszubauen.

Die Stabführung und Leitung wurde von Hermann Pathé übernommen,
und der Verein gab bei Anlässen jeglicher Art wie Gemeindeveranstaltungen, Heimatfesten, Jubiläen u.s.w., sein Bestes.

Viele Urkunden und Pokale wurden im Laufe der Jahre errungen. Eine Leistung ragt besonders hervor.
Der Verein hatte sich ein großes Ziel gesetzt. Nach harten Proben errang das Tambour-Korps unter der Leitung von Hermann Pathé
am 08. September 1968 unter 133 teilnehmenden Vereinen in der Kölner Sporthalle den Europa-Pokal in der Spielmannklasse A und S.

In diesem Zusammenhang sei noch ganz besonders unserem Mitbegründer und verstorbenen Übungsleiter Josef Schulte gedacht und seine Verdienste hiermit gewürdigt.

Das Tambour-Korps war es auch, das 1963 in Overath den Karneval, der 8 Jahre brach gelegen hatte, wieder ins Leben rief.
Mit Jupp Schöneborn inthronisierte der Verein endlich wieder einen Overather Karnevalsprinzen.
Der Verein war auch immer Vorreiter bei Neuerungen, so stellte er 1968, nachdem die ersten Prinzen "alleine" regierten, das erste Overather Prinzenpaar.
Im Jubiläumsjahr 2003 kam dann die nächste Neuheit in Overath, wir stellten in der Geschichte Overaths das erste Dreigestirn.
Auch in dem Jubiläumsjahr 2013 kam das Overather Dreigestirn aus den Reihen des Tambour-Korps.
Wir danken allen beteiligten für eine super Karnevalssession 2013 und einen gelungenen Start ins Jubiläumsjahr.

Die Overather Tollitäten aus den Reihen des Tambour-Korps "Edelweiß":

1963 Prinz Jupp I. Schöneborn

1964 Prinz Erich I. Wester

1968 Prinz Günter I. Dautermann und Prinzessin Annemie, das 1. Overather Prinzenpaar

1972 Prinz Hermann I. Pathé und Prinzessin Christiana

1976 Prinz Karl I. Wester und Prinzessin Elisabeth

1980 Prinz Horst I. Boese und Prinzessin Agnes

1984 Prinz Günter II. Kemmerling und Prinzessin Gabi

1988 Prinz Hans I. Kemmerling und Prinzessin Anni

2000 Prinz Axel I. und Prinzessin Dorothea

2003 Prinz Reinhold I. (Boese), Bauer Rainer (Habers) und Jungfrau Tina (Mathony), das 1. Overather Dreigestirn

2007 Prinz Helmut I. Neuhaus und Prinzessin Marion

2013 Prinz Michael I. (Beyerlein), Bauer Markus (Wester) und Jungfrau Margit (Beyerlein)

Für den Karneval, wie er heute in Overath gefeiert wird, hat das Tambour-Korps den Grundstein gelegt.
Hier möchten wir besonders unseres im November 1980 verstorbenen Altpräsidenten und Schirmherren Jean Broicher gedenken,
denn mit ihm erfolgte für den Verein der erste große Einstieg in den Karneval.

Große Verdienste erwarb sich das Tambour-Korps auch beim Zustandekommen und der weiteren Pflege mit unserer französischen Partnerstadt Perenchies.
Schon 1970 empfingen wir die Musiker der "Harmonie Agache" aus Frankreich.
Der Beginn einer Partnerschaft zwischen Overath und Perenchies, die am 02. September 1973 von Bürgermeister Josef Büscher im Ehrensaal des Rathauses von Perenchies feierlich unterzeichnet wurde.

1978 übernahm Gustav Müller die Stabführung von Hermann Pathé, der nach 25 Jahren aus dem Verein ausschied.
Dieser übergab die musikalische Leitung 1984 an Axel Wilbers, der dieses Amt über 20 Jahre ausübte. Nach ihm wurden Volker Kemmerling und dann Markus Wester mit dieser Aufgabe betraut.

Stabführer des Tambour-Korps:

1953 bis 1967 Paul Stommel

1967 bis 1978 Hermann Pathé

1978 bis 1984 Gustav Müller

1984 bis 2004 Axel Wilbers

2004 bis 2010 Volker Kemmerling

2010 bis 2017 Markus Wester

ab 2017 Volker Kemmerling

Mitte der 80er Jahre ging auch der Personalmangel nicht spurlos an uns vorüber. Damals entschied man sich , auch Mädchen bzw. Frauen als Spielleute aufzunehmen. Dies tat dem Verein sichtlich gut. Heute sind Spielfrauen aus dem Tambour-Korps nicht mehr wegzudenken. Mit Kerstin Wester steht auch erstmals eine Spielfrau an der Spitze des Vereins.

Am 08. Oktober 1984 traf den Verein erneut ein schwerer Schicksalsschlag. Im Alter von 77 Jahren verstarb der Mitbegründer des Tambour-Korps Josef Schulte. Auch der Tod von Martin Kemmerling, der am 07. April 1990 im alter von nur 56 Jahren von uns ging, hinterließ eine große Lücke. Im Frühjahr 2003 verloren wir mit unserem Ehrenmitglied Josef Schöneborn einen weiteren Freund des Vereins. Ebenso verstarben unsere aktiven Spielleute Bernd Wester (2005) und Beate Ahlefelder (2011) viel zu früh. Wir werden alle verstorbenen stets in guter Erinnerung behalten.

Bedanken möchten wir uns bei unseren Ehrenmitgliedern Horst Boese, Hermann Pathé, Herbert Stommel, Gerd Rössler, Karl Wester und Reinhold Boese für ihre Unterstützung und ihr Engagement für den Verein.

Dank sagen möchten wir an dieser Stelle allen Ehepartnern und Freunden der Spielleute für die Unterstützung in jeder Lage des Vereins.

Ein herzlicher Dank gebührt unserem Vereinslokal "Cafe Lukas", das dem diesjährigem Dreigestirn samt Gefolge eine tolle Hofburg stellte.

Nicht zuletzt gilt auch den Bürgerinnen und Bürgern "der Stadt Overath" unser dank. Ohne Ihre Treue und den Applaus wäre ein Vereinsleben über 60 Jahre "hinweg" nicht denkbar. Wir werden auch weiterhin alles uns mögliche dazu beitragen, das kulturelle Leben "unserer Stadt" zu bereichern.

Zum Abschluss möchte sich der Verein bei allen ehemaligen Stabführern, Vorstandsmitgliedern und Spielleuten bedanken, die zur Entwicklung und zum Wohle des Vereins beigetragen haben.